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Elisabethtal – Ein georgisches Dorf mit deutschem Erbe

Im Südosten Georgiens, in der Region Niederkartlien (Kvemo Kartli), im Verwaltungsbezirk Tetritskaro, gründeten zu Beginn des 19. Jahrhunderts deutsche Siedler das Dorf Elisabethtal. Sie waren im Rahmen der Ansiedlungspolitik des Russischen Kaiserreiches in das Gebiet eingewandert. In den 1930er Jahren wurde die deutsche Bevölkerung infolge der stalinistischen Repressionen gewaltsam deportiert. Dennoch ist das deutsche Erbe bis heute im kulturellen und baulichen Gefüge des Dorfes spürbar.


Elisabethtal ist besonders für seine Weintradition bekannt – insbesondere für die Rebsorte „Schala“, die auf das Wirken des Winzers Otto Schall zurückgeht. Durch gezielte Kreuzung und Selektion autochthoner georgischer Rebsorten züchtete Schall eine neue Sorte, die später ihm zu Ehren den Namen „Assuretelischer Schala“ erhielt. Der Wein wurde nicht nur lokal, sondern auch in spezialisierten Verkaufsstellen in Tiflis (Georgien), Baku (Aserbaidschan) und Jerewan (Armenien) vertrieben. Inmitten der Weinberge entstand ein architektonisch herausragendes dreigeschossiges Gebäude, in dem bis zu 5.000 Tonnen Wein jährlich produziert wurden.

Auch heute wird der „Schala“-Wein in Elisabethtal gekeltert – in jenem Dorf, das einst von deutschen Kolonisten geprägt wurde. Der „Assuretelische Schala“ ist von der Nationalen Weinagentur Georgiens offiziell als geschützte Ursprungsbezeichnung anerkannt. Diese einzigartige Tradition wird heute von mehreren lokalen Weingütern fortgeführt, die das kulturelle Erbe des Dorfes lebendig halten.

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